ist der Name eines dunkeln Totengottes oder mysteriösen Übernatürlichen.
Auf dem Friedhof ist dem Baron Samedi ein geschmücktes Kreuz mit Kerzen und violetten Blumen geweiht. Wenn die Bewohner ihn wecken wollen, so erzeugen sie lautstarkes Getöse durch aufeinandergeschlagene Steine oder schlagen dreimal mit der stumpfen Seite einer Machete gegen ein Grabkreuz aus Stein. Der eigentlich fast immer als unsichtbar geltende Loa wird als formell gekleideter, schwarzer Mann, wahlweise auch als Skelett beschrieben, der einen Zylinder, einen Spazierstock (oder Zeigestab) und (sofern er nicht als Skelett dargestellt wird) einen langen weißen Bart trägt. „Es gilt als sehr gefährlich, ohne seine Erlaubnis ein Grab zu öffnen“.
Mit einer Bitte wenden sich Frauen inständig an Baron Samedi und versprechen, sollte ihre Bitte erhört werden, später mit Opfergaben (Kupfermünzen, Speisen, Genussmitteln) zurückzukehren. Baron Samedi bevorzugt Münzen, Rum und Fladenbrot. Genau genommen verschmäht er kaum ein Lebensmittel, denn er symbolisiert den Tod und der Tod ist niemals satt.
Dann werfen die Frauen dem Baron Akazienblätter zu und sagen: „Dormi pa`fumé, Baron Samedi!“ was soviel wie „Schlafe wohlduftend, Baron Samedi“ bedeutet. Baron Samedi, der Beherrscher aller Friedhöfe, gibt den Bittenden, wenn eine Einwilligung seinerseits stattfindet, auf mysteriöse Weise (subjektive Interpretation der Bittenden) sein Einverständnis und begibt sich daraufhin zurück in die Erde.
Daraufhin exhumierte Leichenteile können dann gefahrlos zur Herstellung von Talismanen und Amuletten oder für schwarzmagische Zwecke verwendet werden. Umstritten ist unter Experten der Magie sowie Gelehrten, ob dieser „culte des morts“ (übersetzt: Die Anbetung der Toten) wirklich zu jener synkretischen Religion gehört, welche unter dem Namen Voodoo bekannt wurde, oder ob es sich um ein morbides und grausiges Randphänomen handelt, welches sich im Laufe der Zeit eingeschlichen hat und von dunklen Mächten gefördert wird.