馬勒的《第八交響曲》,降E大調,作於1906-1907年,1910年9月12日由馬勒指揮在慕尼黑首演。這首交響曲編制龐大,因需千人演奏演唱,故稱《千人交響曲》。
基本介紹
- 中文名:第八交響曲
- 外文名:Symphony No.8 in E flat major
- 作者:Gustav Mahler
- 作於:1906年-1907年
簡介
綜述
第一部分
第二部分
HEILIGE ANACHORETEN
Waldung, sie schwankt heran,
Felsen, sie lasten dran,
Wurzeln, sie klammern an,
Stamm dicht an Stamm hinan.
Woge nach Woge spritzt,
Hoehle, die tiefste, schützt.
Loewen, sie schleichen stumm,
Freundlich um uns herum,
Ehren geweihten Ort,
Heiligen Liebeshort.
PATER ECSTATICUS
(auf- und abschwebend)
Ewiger Wonnebrand
Glühendes Liebeband,
Siedender Schmerz der Brust,
Schaeumende Gotteslust!
Pfeile, durchdringet mich,
Lanzen, bezwinget mich,
Keulen, zerschmettert mich,
Blitze, durchwettert mich!
Dass ja das Nichtige
Alles verflüchtige,
Glaenze der Dauerstern,
Ewiger Liebe Kern!
PATER PROFUNDUS
(tiefe Region)
Wie Felsenabgrund mir zu Füssen
Auf tiefem Abgrund lastend ruht,
Wie tausend Baeche strahlend fliessen
Zum grausen Sturz des Schaums der Flut
Wie strack, mit eig'nem kraeft'gen Triebe,
Der Stamm sich in die Lüfte traegt;
So ist es die allmächt'ge Liebe,
Die alies bildet, alles hegt.
Ist um mich her ein wildes Brausen,
Als wogte Wald und Felsengrund,
Und doch stürzt, liebevoll im Sausen,
Die Wasserfülle sich zum Schlund,
Berufen gleich das Tal zu waessern:
Der Blitz, der flammend niederschlug,
Die Atmosphaere zu verbessern,
Die Gift und Dunst im Busen trug,
Sind Liebesboten, sie verkünden,
Was ewig schaffend uns umwallt.
Mein Inn'res mög' es auch entzünden,
Wo sich der Geist, verworren, kalt,
Verquaelt in stumpfer Sinne Schranken,
Scharf angeschloss'nem Kettenschmerz.
O Gott! beschwichtige die Gedanken,
Erleuchte mein bedürftig Herz!
CHOR DER ENGEL
(Schwebend in der hoeheren Atmosphäre, Faustens Unsterbliches tragend)
Gerettet ist das edle Glied
Der Geisterwelt vom Boesen:
Wer immer strebend sich bemüht,
Den koennen wir erloesen;
Und hat an ihm die Liebe gar
Von oben teilgenommen,
Begegnet ihm die sel'ge Schar
Mit herzlichem Willkommen.
CHOR SELIGER KNABEN
(um die hoechsten Gipfel kreisend)
Haende verschlinget euch
Freudig zum Ringverein,
Regt euch und singe
Heil'ge Gefühle drein!
Goettlich belehret,
Dürft ihr vertrauen;
Den ihr verehret,
Werdet ihr schauen.
DIE JÜNGEREN ENGEL:
Jene Rosen, aus den Haenden
Liebend-heiliger Büsserinnen,
Halten uns den Sieg gewinnen
Und das hohe Werk vollenden,
Diesen Seelenschatz erbeuten.
Boese wichen, als wir streuten,
Teutel flohen, als wir trafen.
Statt gewohnter Hoellenstrafen
Fühlten Liebesqual die Geister,
Selbst der alte Satans-Meister
War von spitzer Pein durchdrungen.
Jauchzet auf! es ist gelungen.
DIE VOLLENDETEREN ENGEL:
(Chor mit Altsolo)
Uns bieibt ein Erdenrest
Zu tragen peinlich,
Und wär' er von Asbest
Er ist nicht reinlich.
Wenn starke Geisteskraft
Die Elemente
An sich herangerafft,
Kein Engel trennte
Geeinte Zwienatur
Der innigen beiden;
Die ewige Liebe nur
Vermag's zu scheiden.
DIE JÜNGEREN ENGEL:
Ich spur soeben,
Nebelnd um Felsenhoeh',
Ein Geisterleben.
Regend sich in der Naeh'.
(Die Woelkchen werden klar.)
Seliger Knaben,
Seh' ich bewegte Schar
Los von der Erde Druck,
Im Kreis gesellt,
Die sich erlaben
Am neuen Lenz und Schmuck
Der obern Welt.
Sei er zum Anbeginn,
Steigendem Vollgewinn
Diesen gesellt!
DIE SELIGEN KNABEN:
Freudig empfangen wir
Diesen im Puppenstand;
Also erlangen wir
Englisches Unterpfand.
Loeset die Flocken los,
Die ihn umgeben!
Schon ist er schön und gross
Von heiligem Leben.
DOCTOR MARIANUS
(in der hoechsten,reinlichsten Zelle)
Hier ist die Aussicht frei,
Der Geist erhoben.
Dort ziehen Frauen vorbei,
Schwebend nach oben.
Die Herrliche mitteninn
Im Sternenkranze
Die Himmelskoenigin,
Ich seh's am Glanze.
(entzückt)
Hoechste Herrscherin der Welt,
Lasse mich im blauen,
Ausgespannten Himmelszelt
Dein Geheimnis schauen!
Bill'ge, was des Mannes Brust
Ernst und zart beweget
Und mit heil'ger Liebeslust
Dir entgegen traeget!
Unbezwinglich unser Mut,
Wenn du hehr gebietest;
Ploetzlich mildert sich die Glut,
Wenn du uns befriedest.
DOCTOR MARIANUS UND CHOR:
Mutter, Ehren würdig,
Jungfrau, rein im schoensten Sinn,
Uns erwaehlte Koenigin,
Goettern ebenbürtig.
(MATER GLORIOSA schwebt einher)
"Chor":
Dir, der Unberührbaren,
ist es nicht benommen,
Dass die leicht Verführbaren
Traulich zu dir kommen.
In die Schwachheit hingerafft,
Sind sie schwer zu retten;
Wer zerreisst aus eig'ner Kraft
Der Gelüste Ketten?
Wie entgleitet schnell der Fuss
Schiefem, glattem Boden!
(Wen betoert nicht Blick und Gruss,
Schmerichenlhafter Odem?)
(Mater gloriosa schwebt einher)
CHOR DER BÜSSERINNEN:
(und Una Poenitentium)
Du schwebst zu Hoehen
Der ewigen Reiche,
Vernimmt das Flehen,
Du Gnadenreiche!
Du Ohnegleiche!
MAGNA PECCATRIX:
(St. Lucae Vll, 36)
Bei der Liebe, die den Füssen
Deines gottverklaerten Sohnes
Traenen liess zum Balsam fliessen,
Trotz des Pharisäer-Hohnes:
Beim Gefaesse, das so reichlich
Tropfte Wohlgeruch hernieder,
Bei den Locken, die so weichlich
Trockneten die heil'gen Glieder.
MULIER SAMARITANA:
(St. Joh. IV)
Bei dem Bronn, zu dem schon weiland
Abram liess die Herde führen:
Bei dem Eimer, der dem Heiland
Kühl die Lippe durft' berühren,
Bei der reinen, reichen Quelle,
Die nun dorther sich ergiesset,
Überflüssig, ewig helle,
Rings, durch alle Welten fliesset -
MARIA AEGYPTIACA:
(Acta Sanctorum)
Bei dem hochgeweihten Orte,
Wo den Herrn man niederliess,
Bei dem Arm, der von der Pforte,
Warnend mich zurücke stiess,
Bei der vierzigjaehr'gen Busse,
Der ich treu in Wüsten blieb,
Bei dem sel'gen Scheidegrusse,
Den im Sand ich niederschrieb -
Zu Drei:
Die du grossen Sünderinnen
Deine Nähe nicht verweigerst,
Und ein büssendes Gewinnen
In die Ewigkeiten steigerst,
Goenn' auch dieser guten Seele,
Die sich einmal nur vergessen,
Die nicht ahnte, dass sie fehle
Dein Verzeihen angemessen!
UNA POENITENTIUM:
(sich anschmiegend)
(Gretchen)
Neige, neige,
Du Ohnegleiche,
Du Strahlenreiche,
Dein Antlitz gnadig meinem Glück!
Der früh Geliebte,
Nicht mehr Getrübte,
Er kommt zurück.
SELIGE KNABEN:
(in Kreisbewegung sich nähernd)
Er überwaechst uns schon
An maecht'gen Gliedern,
Wird treuer Pflege Lohn
Reichlich erwidern.
Wir wurden früh entfernt
Von Lebechoeren;
Doch dieser hat gelernt,
Er wird uns lehren.
UNA POENITENTIUM:
(Gretchen)
Vom edlen Geisterchor umgeben,
Wird sich der Neue kaum gewahr,
Er ahnet kaum das frische Leben,
So gleicht er schon der heil'gen Schar
Sieh, wie er jedem Erdenbande
Der alten Hülle sich entrafft.
Und aus aetherischem Gewande
Hervortritt erste Jugendkraft!
Vergoenne mir, ihn zu belehren,
Noch blendet ihn der neue Tag!
MATER GLORIOSA:
(und Chor)
Komm! Hebe dich zu höhern Sphaeren!
Wenn er dich ahnet, folgt er nach.
DOCTOR MARIANUS:
(auf dem Angesicht anbetend)
(und Chor)
Blicket auf zum Retterblick,
Alle reuig Zarten,
Euch zu sel'gem Glück
Dankend umzuarten!
Werde jeder bess're Sinn
Dir zum Dienst erboetig;
Jungfrau, Mutter, Koenigin,
Goettin, bleibe gnaedig!
CHORUS MYSTICUS:
Alles Vergaengliche
Ist nur ein Gleichnis;
Das Unzulaengliche,
Hier wird's Ereignis;
Das Unbeschreibliche,
Hier ist's getan;
Das Ewig-Weibliche
Zieht uns hinan.